Scholes & Glidden

Die Schreibmaschine von Sholes & Glidden erschien 1874 auf dem Markt, und wurde später Remington l" genannt. Bei ihr wurde das Tastenfeld manchmal (wie bei unserer Maschine) nach dem Alphabet geordnet. Sie schreibt nur Großbuchstaben. Jedes einzelne Modell ist farbig handbemalt. Die Typenhebel, welche die Schriftzeichen tragen, schlagen von unten her gegen die Schreibwalze (Unteraufschlag). Beim Überprüfen des Geschriebenen muss man die Walze hochheben. Weil Remington auch Nähmaschinen herstellte, wurden für die Remington I Nähmaschinentische verwendet, wobei der Wagenrückzug bei den ersten Maschinen mit dem Fuß bedient wurde.

 

Die Welt der IBM Schreibmaschinen 1929-1993

Eliot Noyes *1910 †1977, amerikanischer Industrie Designer und Architekt war für IBM schon ab 1948 tätig, um das Aussehen einer IBM Schreibmaschine zu entwerfen. Er wurde in den USA besonders ausgezeichnet für die Form der ersten IBM Kugelkopfschreibmaschine, die 72iger Familie, die auch auf einer US Briefmarke zu sehen ist. Es hat 10 Jahre gedauert bis die IBM-Ingenieure den Motor und die vielen feinmechanischen Teile, in Summe 2.400 Teile, in diesem Gehäuse untergebracht haben. Die Maschine wurde endlich 1961 in USA, in Europa 1962 auf der Hannover Messe vorgestellt. Die rote Farbe, wie am Bild zu sehen, war die meistverkaufte Farbe auf der ganzen Welt, weltweit millionenfach verkauft.

Princess 300

Bei der Feier zum 50-jährigem Bestehen des Unternehmens "Keller & Knappich GmbH" (gegründet 1898 in Oberhausen bei Augsburg) wurde der Bau einer "Kleinschreibmaschine" angekündigt. Ab Ende 1949 war sie unter dem Namen "Princess" lieferbar und der Absatz entwickelte sich gut. In der Folge entstanden einige Modellvarianten, von denen monatlich 1800 Stück das Werk verließen. Trotz des guten Umsatzes wurde 1968 die Produktion an die "Typewriter Works Plovdiv" in Bulgarien verkauft. Der Vertrieb als "Princess" endete 1971.

Die Princess 300 Gold Reiseschreibmaschine ist eine Luxusausführung mit echter Goldauflage, Baujahr 1962, die nur Vertragshändlern ausgeliefert wurde, wenn sie viele Princess Schreibmaschinen verkauft haben, praktisch als Provisionsgeschenk.

Blickensderfer

Die Blickensderfer (USA 1893) verwendet das Typenrad", auf dem die Typen in drei Reihen angeordnet sind. Beim Niederdruck der Taste dreht sich das Typenrad, bis die gewünschte Type vor dem Aufschlagspunkt steht. Dann presst es sich gegen das Papier. Zur Umschaltung wird das Typenrad hochgehoben. Eingefärbt wird es durch ein Farbröllchen", an welches das zum Aufschlag niedergehende Typenrad anstreift (Typenräder gab es schon seit 1839 in Frankreich: Jérôme Perrot, Rouen).

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Lambert

Nach einer 17-jährigen Entwicklungszeit brachte der französische Einwanderer und Konstrukteur Frank Lambert 1896 die gleichnamige Schreibmaschine auf den nordamerikanischen Markt. Bereits 1884 patentiert, und für damalige Verhältnisse recht innovativ, kam die Maschine erst so spät auf den Markt, dass sie relativ schnell von „herkömmlicheren“ Vorderaufschlag-Modellen verdrängt wurde.

Sie war weniger kompliziert als andere Maschinen zu der Zeit, und bestand aus nur 101 Teilen – was sie wohl etwas preiswerter machte.

Der kreisrunde Typenring war die Besonderheit dieser Maschine – die Absicht war, das Tippen ergonomischer zu gestalten. Alle Zeichen waren an einer runden, gewölbten Hartgummischeibe anvulkanisiert. Die Taste in der Mitte des Rings war für Zwischenräume (Leertaste). Die ausgeklügelte Mechanik, inklusive Kugelgelenk, schwenkte je nach Tastendruck die komplette Typenscheibe in eine andere Position und das Zeichen wurde auf das Papier gedruckt – nicht wie bei anderen Maschinen meist üblich auf eine Walze, sondern davor auf einen kleinen Amboß in der Mitte der Papierauflage. Die Einfärbung erfolgte über ein Farbkissen, das ähnlich wie ein Stempelkissen agierte. Das Papier wurde auf der Walze aufgerollt statt nach hinten transportiert – nach dem Tippen musste es also wieder abgerollt werden.

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Hammond

Die Hammond (USA 1880) weist als Typenträger ein Radsegment auf, das Typenschiffchen". Diese Bezeichnung rührt daher, dass sich der Typenträger nach Art des Weberschiffchens nach links und rechts bewegt. Da er in seiner Ebene festliegt, muss ein durch Federkraft getriebener Druckhammer das Papier gegen die Type drücken. Die Maschine schreibt sichtbar.

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